Die Hoffnung stirbt zuletzt! In der Fragestunde des Bundestags vom 4. Juni sagte der neue Außenminister Johann Wadephul (CDU) als Antwort auf die Frage der Abg. Shahina Gambir (Die Grünen), wann die Aufnahmezusagen eingehalten werden: (vgl. Bundestagsprotokoll der 9. Sitzung vom 4.6.2025 auf Seite 676f.): "Dazu kann ich Ihnen kein konkretes Datum nennen. Aber da, wo wir Aufnahmezusagen in rechtlich verbindlicher Form gegeben haben, halten wir die selbstverständlich ein". Damit hat sich erstmals ein Mitglied der neuen Bundesregierung zu den gegebenen Zusagen für gefährdete Afghan:innen bekannt, die immer noch in Pakistan auf das Visum warten.
Nachdem sich abzeichnet, dass die neue Bundesregierung die an gefährdete Afghan:innen gegebenen Aufnahmezusagen voraussichtlich nicht einhalten will, hat eine Journalistin und Schriftstellerin gegen das Auswärtige Amt auf Einhaltung der Aufnahmezusage geklagt. Wie bereits am 23. April berichtet wurde, wurden kurz davor die Flüge mit Personen mit Aufnahmezusagen eingestellt.
Nach über drei Jahren Verfolgung, Unsicherheit und langer Verfahrensdauer des Antrags im Bundesaufnahmeprogramm ist Sharifa S. mit Ehemann und Kind sowie drei erwachsenen Schwestern am 9. April gut im Landkreis Tübingen angekommen. Die Familie konnte bereits am 27. März von Pakistan aus in Deutschland einreisen und befand sich vorübergehend in einer Erstaufnahme. Bei der Ankunft wurde die Familie begrüßt vom in Tübingen lebenden Bruder, vom move on Team und von einem SWR-Team, das bereits im Februar einen Fernsehbericht über die Familie drehte.
Rund 100 Menschen besuchten den Informationsabend "Flucht und Migration in Zeiten des Rechtsrucks - Solidarität mit Menschen aus Afghanistan" am 7. April in der Alten Aula in Tübingen. Neben Stimmen und Berichten von Afghan:innen zu ihren Lebenssituationen in Deutschland, Pakistan und Afghanistan wurden bei der gemeinsamen Veranstaltung von medico international und move on aktuelle Entwicklungen in der Migrationspolitik diskutiert und neue Solidaritätsprojekte vorgestellt.
In dem gemeinsamen Appell "Menschenrechte verteidigen – schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan weiter aufnehmen!" fordern 44 Organisationen, darunter auch move on - menschen.rechte Tübingen e.V., eine Weiterführung des Bundesaufnahmeprogramms Afghanistan (BAP) und anderer humanitärer Aufnahmeprogramme.
Pressemitteilung zum Internationalen Frauentag am 8. März 2025: Die Frauenrechte auch am Hindukusch verteidigen! Tübinger Verein move on ruft zur Unterstützung von afghanischen Frauen auf. Aus Anlass des Internationalen Frauentags weist der Verein move on - menschen.rechte Tübingen e.V. auf die Situation der afghanischen Frauen hin, die seit der Machtübernahme durch die islamistischen Taliban im Jahr 2021 noch mehr systematisch entrechtet werden als bereits davor.