Afghanistan-Aufnahmen: Zwischen Himmel und Hölle

Am 1. September landete ein Flug mit 45 afghanischen Personen, die seit Langem Aufnahmezusagen von Deutschland hatten. Erstmals musste die schwarz-rote Koalition eine solche Einreise zulassen. Alle Aufgenommenen hatten erfolgreich für die Erteilung der Visa am Verwaltungsgericht Berlin geklagt. Unter den Aufgenommenen ist auch eine Frau, für die unser Verein den Aufnahmeantrag gestellt hatte. Ihr Beispiel stellte die Taz am 5.9. in einer großen Geschichte auf der Titelseite vor. 

Weitere ca. 2.200 Personen mit verbindlichen Aufnahmezusagen für Deutschland warten auf die Aufnahme in Islamabad. Laut Medienberichten gibt es eine Absprache zwischen der deutschen und der pakistanischen Regierung, dass die pakistanischen Behörden bis zum Ende dieses Jahres Abschiebungen von solchen Personen unterlassen. Allerdings gibt es bereits 2. September wieder massive, brutale und rücksichtslose Abschiebungen aus den von den Deutschen angemieteten Gästehäusern. Die Pakistaner sind dabei, alle der Abschiebung zuzuführen, die sie zu greifen bekommen. In allen Gästehäusern geht die Angst um. 210 Personen mit Aufnahmezusagen von Deutschland sind bereits Mitte August nach Abschieberazzien nach Afghanistan abgeschoben worden, darunter auch eine "unserer" Familien. Ihr weiteres Schicksal ist ungewiss. Diese Menschen sind von massiven Menschenrechtsverletzungen durch das Taliban-Regime bedroht, bis hin zu Folter und Tod.

  • 01.09.2025 tagesschau.de: Aufnahmeprogramm. Flugzeug mit Afghanen in Hannover gelandet
  • 05.09.2025 Die Tageszeitung: Aufgenommene Afghanin. Endlich durchatmen. Nach 3 Jahren Bangen ist die Frauenrechtlerin Shokria S. in Deutschland angekommen: Sie ist eine der Afghan:innen, die in Pakistan ausharrten.

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